Sonntag, 1. Juni 2025
Rede anlässlich NARD Stuttgart, 01.06.2025

Es ist nicht in Ordnung.

Was wir Menschen tun, ist nicht in Ordnung.
Es ist nicht in Ordnung Tiere zu halten, nur um sie zu essen.
Und wenn es nur das wäre.
Sie werden unter grausamen Bedingungen gehalten bis sie endlich sterben dürfen.
Wie rechtfertigen wir das vor uns selbst?

Es schmeckt mir halt? Geschmack? Der ist wichtiger als ein fühlendes Lebewesen?
Wäre das für einen Menschen selbst okay, dass er sterben muss, weil es einem anderen schmeckt? Oder, wenn man ihm das Kind wegnimmt, nur für den Genuss eines anderen?

Wie wäre das, wenn einer Frau das Kind weggenommen würde, weil ihre Muttermilch für etwas anderes benötigt wird?
Wofür eigentlich? Für Käse!! Käse? Nichts lebensnotwendiges. Nur verdammter Käse. Wegen diesem Käse werden Kühe ausgebeutet und ihnen die Kinder weggenommen. Das ist nicht in Ordnung.

Wie ist das, wenn wir sagen: Ich esse doch nur ganz wenig Fleisch... Ich kann auf den Schluck Kuhmilch im Kaffee nicht verzichten... Das Sonntagsei möchte ich aber wirklich nicht aufgeben... Lieber 90% als gar nicht. Das macht doch nicht wirklich einen Unterschied.... Doch. Für genau dieses eine gestorbene Tier, für genau diese eine Kuh und ihr Kalb, für genau dieses eine Huhn, dass zu wenig Calcium für die eigenen Knochen hat. Für die ist es der lebensentscheidende Unterschied. Es geht hier nicht um uns. Es geht nicht um den einen Menschen, der verzichten muss. Es geht um ein anderes Lebewesen, dass dafür ausgebeutet wird, dass er Nichtausbeutung mit Verzicht gleich setzt.

Das System ist schuld? Es ist schwer keine Tiere auszubeuten?
Es ist schwer, nicht in einem Steak House zu sitzen? Wirklich?
Einfach nur ein anderes Restaurant zu nehmen? DAS IST SCHWER?? Nein. Nicht hier und heute in Stuttgart. Das ist keine gültige Ausrede.

Wir Menschen bezahlen dafür, das fühlende Lebewesen ausgebeutet werden. Es ist leicht genau das nicht zu tun... Aber... Das sind doch nur Nutztiere? Ja, das ist unsere Definition. Wir Menschen haben wir uns so definiert, weil wir Tier ausnutzen. Das ist einfach nur die Beschreibung dessen was wir tun. Und nur weil wir uns das so definieren, ist es noch lange nicht richtig. Es ist lediglich unsere Ausrede, nicht nachdenken zu müssen.

Es gibt sehr viele dieser Ausreden, wir haben sie alle gehört. Einige VeganerInnen haben sie selbst früher verwendet. Ich selbst habe sie verwendet. Ich selbst stand da und fragte mich, wo ich denn mein Protein herbekommen soll. Ich selbst sagte, ich kann auf den Käse nicht verzichten. Ich selbst wollte nicht über das Huhn nachdenken, dessen Ei ich zum Frühstück esse. Aber wir können uns ändern. Ich konnte mich ändern. Und es war leicht.

Es sind nur Ausreden. Es ist einfach vegan zu sein. Jeder Mensch, der die Kapazitäten aufbringen kann, sich überhaupt in ein Restaurant zu setzen, hat auch die Kapazitäten etwas anderes zu essen. Ein anderes Restaurant auszusuchen. Jeder Mensch, der es schafft einen Lieferdienst anzurufen, kann veganes Essen bestellen. Jeder Mensch, der die Energie hat über Veganer zu schimpfen hat genügend Energie sein eigenes Essverhalten zu ändern. Es ist nicht in Ordnung sich hinter Gewohnheit zu verstecken.

Werdet / bleibt vegan.
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